
Let's talk about Alkohol
Über Umweltschutz zu reden war bis vor kurzem auch echt uncool. So lange, bis die Menschen merkten, dass Ignorieren das Problem nicht löst. Dass es Zeit braucht, die Dinge anzusprechen, unbequem zu werden und tatsächlich Veränderung zu bewirken. Schweigen hat noch nie zu Veränderungen geführt.
Und genau so ist es mit Alkohol. Alkohol ist eine Droge, die fest in unserer Gesellschaft verankert ist. Sie ist akzeptiert, überall präsent und für einen lächerlich geringen Preis erhältlich. Das ist Fakt. Aber nur weil etwas alltäglich ist, heißt das nicht, dass es harmlos ist.
Stell dir mal vor, auf dem nächsten Kindergeburtstag würden die Eltern anstelle des obligatorischen Sektempfangs gemütlich ein paar Joints rauchen. „Unvorstellbar!“, würden die meisten sagen. Aber warum eigentlich? Ist das wirklich schlimmer als das fröhliche Anstoßen mit Sektgläsern? Was macht Alkohol in dieser Situation akzeptabler? Beides sind Rauschmittel, beides beeinflusst uns – und dennoch ist eines vollkommen normal, das andere ein absolutes Tabu.
Doch was bleibt unausgesprochen, wenn wir weiterhin so tun, als wäre alles in Ordnung? Wie viel Leid verursacht Alkohol in Familien, in Beziehungen, in unserer Gesellschaft? Wie viele Familien zerbrechen, weil Alkohol im Spiel ist? Wie viele Verbrechen geschehen, wie viele Morde, wie viele Vergewaltigungen werden unter Alkoholeinfluss verübt? Wie oft führt Alkohol zu häuslicher Gewalt, zu Krankheiten, zu frühen Todesfällen?
Wir reden zu wenig darüber, weil es unangenehm ist. Weil niemand gerne die eigene Lebensrealität hinterfragt. Aber wenn wir ehrlich sind: Alkohol ist kein harmloser Begleiter, sondern die Ursache für unzählige Tragödien. Vielleicht ist es an der Zeit, das Tabu zu brechen und offen darüber zu sprechen, was Alkohol wirklich in unserem Leben anrichtet.
Mit meinem Programm "Let's Talk Sober" gehe ich an die Öffentlichkeit, weil ich daran glaube, dass Ehrlichkeit und Offenheit der erste Schritt zur Veränderung sind. Wir müssen beginnen, die Rolle von Alkohol in unserem Leben zu hinterfragen und die Tabus zu brechen, die uns davon abhalten, über die wahren Auswirkungen zu sprechen. Es geht darum, nicht länger zu schweigen, sondern mutig zu sein und anderen zu zeigen, dass Nüchternheit nicht Verzicht bedeutet, sondern Freiheit.